VON RÖNTGEN BIS HIROSHIMA 3. Teil – RÖNTGEN: WIE ALLES BEGANN

siehe auch die vorangegangenen Artikel:
VON RÖNTGEN BIS HIROSHIMA* 1. Teil – EIN URANUNFALL
VON RÖNTGEN BIS HIROSHIMA 2. Teil – KÜNSTLICHE RADIOAKTIVITÄT UND ENRICO FERMI

Jeder Beginn kann in einem historischen Kontext stets nur relativ sein, da jegliche Entwicklung auf Vorangegangenem aufbaut. Selbst Mutationen und Neuentwicklungen haben einen Ausgangspunkt. Und doch gibt es immer wieder entscheidende Knotenpunkte, an denen grundlegende Richtungen eingeschlagen werden, die erkennbare Kristallisationspunkte darstellen. Und da ist nun einmal recht offensichtlich, daß Wilhelm Conrad Röntgen solch einen Punkt in der Geschichte besetzt. Er gab den Startschuß für eine Entwicklung, die dann rasant vor sich ging. Man kann natürlich immer darauf verweisen, daß früher oder später einem anderen gelungen wäre, was ihm gelang. Das Vorangegangene und das jeweilige Bewußtsein der Zeit bestimmen die Richtung. Das ist ohne Zweifel so. Und doch ist es an einem bestimmten Ort, zu einer bestimmten Zeit, nämlich in Würzburg am 8. November des Jahres 1895, ihm gelungen. Und dieser Moment enthüllt im Horoskop seine Zeitqualität, an ihm ist ablesbar, was inhaltlich geschah.

Auf Röntgens berühmter Entdeckung der später nach ihm benannten Strahlen, die er selbst vorläufig als X-Strahlen bezeichnete und damit dem Usus der Wissenschaft folgte, X für eine Unbekannte einzusetzen, basiert unmittelbar die Entdeckung der Radioaktivität, und auf dieser bekanntlich die Entdeckung der Kernspaltung und in der Folge die daraus wiederum geradewegs abgeleitete Anwendung in Form der Atombombe und der Energiegewinnung durch Kernspaltung.

Es war der Physiker Antoine Henri Becquerel, der direkt von Röntgens Experiment inspiriert, noch im Jahr 1896 bei Experimenten mit den neuen Strahlen zufällig an Uranproben die natürliche Radioaktivität entdeckte. Nur wenig später, im Jahr 1898, fanden Marie und Pierre Curie neue radioaktive Elemente. Der Begriff Radioaktivität geht auf Marie Curie zurück und bedeutet nichts anderes als Strahlenaktivität (lat. radius = Strahl). Röntgen, Becquerel und die Curies wurden für ihre Forschungen mit Nobelpreisen ausgezeichnet.

In der Folgezeit wurde die Radioaktivität genauer erforscht. Ernest Rutherford formulierte die Theorie des radioaktiven Zerfalls (1902/03) und wies die Alpha-, Beta- und Gammastrahlung nach. Nachdem sein Schüler James Chadwick 1920 das Neutron entdeckt hatte, war dann der Weg frei für Fermis erste durch Neutronenbeschuß induzierte kontrollierte nukleare Kettenreaktion. Einsteins berühmte Gleichung zur Äquivalenz von Energie und Masse (E=mc²) – 1905 formuliert – hatte im übrigen dazu beigetragen, die Hoffnung auf eine mögliche Energiegewinnung aus der Kernspaltung schwerer Elemente durch die Freisetzung der ungeheuren in ihnen gebundenen Kräfte zu schüren.

Wir sehen also, Wilhelm Conrad Röntgens Entdeckung war der Startschuß für die gesamte Entwicklung der Kernwissenschaften. (Von Röntgen bis Hiroshima) Interessanterweise war das Phänomen schon bei anderen wissenschaftlichen Experimenten aufgetreten. Doch hat sie vor Röntgen niemand bemerkt oder beachtet und niemand ihre Bedeutung erkannt. Röntgen war unmittelbar klar gewesen, daß er eine neue Art von Strahlung entdeckt hatte, sodaß er in den Wochen nach der Entdeckung fieberhaft mit Experimenten beschäftigt war, die deren Eigenschaften feststellen und beschreiben sollten.

Die Entdeckung selbst erfolgte an einem Freitagabend nach Arbeitsschluß. An diesem 08.11.1895 arbeitete er ganz alleine im Labor an Experimenten mit Kathodenstrahlröhren. Trotz vollständiger Lichtabschirmung zeigte ein speziell beschichtetes Papier in der Nähe, das gar nicht zum Experimentaufbau gehörte, Leuchtphänomene. Ihm war sofort klar, daß das Leuchten nur auf eine bis dahin unbekannte Art von Strahlung zurückzuführen sein konnte, die von der Röhre abgegeben wurde und lichtundurchlässiges Material durchdringen konnte. In der Folge untersuchte er die Eigenschaften dieser Strahlen genau und systematisch. Dabei kam es auch zur berühmten Durchleuchtung der Hand seiner Frau. Dieses Bild mit sichtbarem Handskelett samt dazugehörigem Ring zeigte er unter anderem bei seinem ersten Vortrag über die neuen Strahlen. Ohne die unwiderlegbare sinnenfällige Demonstration wäre er sicherlich für verrückt erklärt worden. Deshalb hatte er ganz alleine und im Geheimen gearbeitet, bis alle Nachweise unanfechtbar waren.

Die genaue Zeit der Entdeckung konnte ich leider nicht eruieren. Es scheint, daß entsprechend seiner testamentarischen Verfügung, all seine Aufzeichnungen ungelesen zu verbrennen, eben auch seine Laborbücher und Notizen verloren sind, und über den Abend somit nur bekannt ist, was er selbst darüber erzählt hat. Da er als bescheidener Mensch bekannt war, der seine Arbeit sehr sachlich und präzise durchführte und in der Darstellung der Ergebnisse ebenso klar, logisch und sachlich vorging, ist wenig Anekdotisch-Verwertbares in seinen offiziellen schriftlichen Berichten über seine Forschungsergebnisse.

In Ermangelung der genauen Zeit hier das Sonne-am-MC Horoskop des Ereignisses:

Entdeckung der „X-Strahlen“ durch Wilhelm Conrad Röntgen am 8.11.1895, Würzburg – Sonne am MC

Da sein Name, seine Person so kongruent mit dieser einen Entdeckung verknüpft ist, müßte aus seinem Geburtsbild auch deutlich hervorgehen, worum es sich beim Vorgang der Röntgenstrahlenerzeugung und ihrer Nutzung astrologisch-inhaltlich handelt.

Wilhelm Conrad Röntgen, geb. 27.03.1845, 16:00h Ortszeit, Lennep, Deutschland

Die Erscheinung der Gegenwart wird auf ihre Struktur zurückgeführt, im wahrsten Sinne durchleuchtet!

Es ist ein wenig wie bei Fermi, dessen Uranus ja ebenfalls in 8 steht. Uranus in 8 scheint nicht nur alte Modelle aufzubrechen und neue zu bringen, sondern – sofern eine Verbindung zur Konkretion besteht – auch an der Struktur der Materie selbst interessiert zu sein. Immerhin liegt das 8. Haus dem 2. Haus gegenüber und liefert die genetische Struktur- und Zeit-Information für die Form der Erscheinung, die in 2 für die Gestalt vorgesehen ist. In der Verborgenheit des 8. Hauses – noch hinter dem Bühnenvorhang – ist der Plan für die kommende Gegenwart nichtsdestotrotz schon sehr konkretisiert. Bei Fermi war dieser Bezug durch die Opposition zu Pluto in 2 gegeben, sowie durch die Mars-Venus-Konjunktion in der Durchführung des Skorpions, bei Wilhelm Röntgen ist der konkrete Bezug durch Uranus im Widder, der das 8. Haus beherrscht, hergestellt, sowie durch den Sonnenverbund als solchen.

Um die erste Aussage oben zu präzisieren: Im Widder von 7 nach 8 geht es um die Erscheinungsenergie des Gegenwärtigen. Widder führt weiter in das 8. Haus, in die natürlicherweise unsichtbare innere Struktur und macht sie im 4./5. Haus empfindbar und erlebbar. Mars in 4 ist jedoch auch Hinweis auf die Lebensfeindlichkeit von Röntgenstrahlen, auf die Gefährlichkeit dieser Energie in ihrer zerstörenden Wirkung auf Lebendiges. Röntgenstrahlung ist wie die radioaktive Strahlung ionisierend, d.h. in der Lage, Elektronen aus Atomen zu schlagen und somit Veränderungen im Organismus bewirken, bis hin zu Krebs. Entsprechend dem 8. Haus der Herkunft des Mars ist es gerade die genetische Substanz, die besonders geschädigt wird. Beim therapeutischen Ansatz unserer Zeit rückt man dem Krebs dann wieder mit Röntgenstrahlen zu Leibe.

Mars ist über Aspekte mit Sonne-Uranus-Merkur-Jupiter verbunden. Mit Uranus-Jupiter wird er als Entdecker und Erfinder berühmt, aber folgt er auch seiner Bestimmung, oder fällt sie als Lücke heraus?

Uranus entspricht sicher der Strahlung und ist, besonders in Verbindung mit Mars und Merkur, ein Hinweis, daß erneut eine Energieform „erfunden“ wird, die als neurotischer Ersatz für blockierten Ursprung fungieren muß, wie wir es bereits vom elektrischen Strom kennen. Weist doch Mars-Merkur als untere Ausübung Neptun-Saturns auf die Lücke von Uranus und Venus hin, die auch tatsächlich als Aspekt aufscheint. Uranus wird als Strahlung funktional und die Venus fällt als zerstörtes Gewebe, bzw. allgemein als Zusammenbruch der Figuration aus. Damit haftet dem Phänomen auch der konkrete Opferungsaspekt von Mars-Merkur an.

In der Durchführung des Stiers von 8 nach 9 wird die verborgene unsichtbare Struktur zum konkret anschaulichen Bild, das in Form der Venus im 7. Haus gegenwärtig wird. Neptun als Herrscher von 7 macht dieses Bild in der Gegenwart weiter im 6. Haus wahrnehmbar. Neptun zeigt hier deutlich, daß die Grenze der Wahrnehmung aufgehoben und damit die Grenze der Gestalt überschritten ist. Hier wird offensichtlich die Hauptanwendung der Röntgenstrahlen als Technik zur Durchleuchtung, also zur Sichtbarmachung von natürlicherweise verborgenen inneren Strukturen vorgezeichnet.

Für ihn persönlich bedeutet die Venus in 7 natürlich auch, öffentliche Person zu sein. Für den bescheidenen und die Öffentlichkeit scheuenden Röntgen war diese Exponiertheit als 8.Haus-Sonne und vorsichtige Jungfrau nicht leicht. Die Venus zieht in der Durchführung Sonne-Uranus aus dem 8. Haus in die Öffentlichkeit. Daher verwundert der Aspekt, der sie verbindet, nicht. Darüber hinaus verbinde ich mit Sonne-Uranus auch das Aufleuchten, den Luminiszenz- und den photographischen Effekt von Röntgenstrahlen. Sie können Photopapier oder eine Photoplatte direkt schwärzen oder, wenn sie auf eine fluoreszierende Schicht treffen, diese zur Lichtabgabe anregen. Ich halte das Aufleuchten ebenso für Sonne-Uranus wie ein in der Sonne glitzerndes Schneefeld. Im 8. Haus bezieht sich dieses Aufleuchten offenbar auf das natürlicherweise Verborgene.

So wird denn auch im Ergebnis des Zwillings das konkret-anschauliche Bild zur bestimmenden und maßgeblichen Darstellung (Zwilling H 10) des verborgenen Strukturgefüges (Merkur-Jupiter in 8).

Röntgenstrahlen haben ja grundsätzlich zwei Anwendungsrichtungen, einerseits als Wahrnehmungsinstrument, welches die Grenze der menschlichen Wahrnehmung verschiebt, vom diagnostischen „Durchleuchten“ von Gegenständen oder Organismen bis hin zur Röntgenmikroskopie, wo sich diese Anwendung in die Welt des Kleinen verlängert und zur Röntgenastronomie, welche die Verlängerung in die Welt des Großen darstellt, und andererseits die sogenannte therapeutische Anwendung in Form von Bestrahlung. Beide Anwendungen ergeben sich demnach sehr gut aus dem Geburtsbild.

Im Horoskop der Entdeckung (weiter oben abgebildet) fällt natürlich die Sonne-Uranus-Konjunktion auf, die, im Skorpion positioniert, ein Anklang an die Sonne-Uranus-Konjunktion in Röntgens 8. Haus ist, und nun im Sonne-am-MC-Horoskop der Entdeckung bestimmend und maßstäblich geworden ist. An ihr hängen jetzt auch Mars-Saturn und erinnern daran, daß im Radix Mars-Merkur an Sonne-Uranus hängt. Da Mars-Saturn als Diagonale zu Mars-Merkur gehört, verwundert dies nicht. Die Grenze der Gestalt wird als Erscheinung funktional. Wahrscheinlich entspricht dem Mars-Saturn hier das sichtbare Aufscheinen des Skeletts, das als Bleibendes des Menschen sonst nur nach seine Zeitlichkeit sichtbar wird und selbst dann schamhaft in Sarkophage und Särge gehüllt meist unter der Erde verschwindet. Das Skelett galt von alters her als Saturn-Analogon. Es definiert eine Ebene der Grenze der Gestalt, auch der Gattungsgestalt, räumlich über die Form und zeitlich als einzig Bleibendes der Erscheinung im Sinne des 10. Hauses, zumindest für sehr lange Zeit.

Die Person

Röntgen war gemäß seinem Aszendenten eine vorsichtige und analytische Jungfrau. Seiner Sonne im 8. Haus Rechnung tragend, galt er zudem als sehr introvertiert und scheute jede Öffentlichkeit als Person, wenngleich er sich natürlich über die Anerkennung seiner Arbeit freute. Bis auf den Nobelpreis hat er keine der zahlreichen Ehrungen, die ihm zuteil wurden, persönlich angenommen. Auch bei der Nobelpreisvergabe hat er ungewöhnlicherweise keine Rede gehalten. Er sprach nur vor Wissenschaftskollegen über seine Arbeit.

Er hat die Erhebung in den Adelsstand abgelehnt und trotz drängender lukrativer Angebote keine Geschäfte mit seiner Entdeckung machen wollen, lehnte auch jegliche Form von Patentierung ab. Das war mit seinem Bild eines rechtschaffenen Wissenschaftlers und Universitätsprofessors nicht vereinbar. Man mag solche Haltung belächeln, entweder als zu illusionär-idealistisch oder als leitbildgesteuerte Verkennung der Gestaltopferung, die mit seiner Erfindung verbunden ist. Ich habe jedoch den Eindruck gewonnen, daß er, obwohl er der Gestaltvernichtung seiner Zeit nichts entgegen zu setzen hatte und ihr offenbar ohne Erkenntnis folgte, doch als Mensch integer blieb. Vielleicht verzeiht ihm der Himmel persönlich, wenn auch sicherlich nicht der Zeit, und auch nicht die Entdeckung und den Weg, der danach eingeschlagen wurde. Die reine Entdeckerfreude gehört sicher zur Widder-Sonne. Wenn sich die Atombombenbauer, die nach ihm kamen, eine solche persönliche Authentizität geleistet hätten, wäre vieles vielleicht anders gekommen.

Das Zugunglück von Eschede

Röntgens Geburtsbild weist keinen Saturn-Pluto Aspekt auf. Wenn wir jedoch die zeitliche Entwicklung in Form der Septare betrachten, sieht die Sache anders aus. Ein relevanter Zeitpunkt der Betrachtung ist sicherlich das Zugunglück von Eschede, bei dem ein Zug, der seinen Namen trug, entgleiste und als größte deutsche Zugkatastrophe im Gedächtnis bleibt. Wir haben die Bindung von Schicksal an den Namen einer Person schon oft gesehen, z.B. auch im Artikel über die Pflanzensamenbank Svalbard, in welchem der Zusammenhang zwischen dem Baron de Kalb und der gleichnamigen Stadt und Firma beschrieben wird. Dieser Zusammenhang in Bezug auf Wilhelm Conrad Röntgen wurde schon früher von anderen beschrieben. Trotzdem will ich hier kurz auf diese, nicht nur in ihrem Leid, sondern auch in ihrem Fügungsablauf unfaßliche Tragödie zurückkommen. Wie viele Fehler mußten im Vorfeld begangen werden, welch ungeheure Komplexität des konkreten Ablaufs war die Voraussetzung für die Manifestation dieser Katastrophe von Eschede.

Hier zeigt sich nämlich deutlich, wie wenig der Himmel die Entdeckung des Herrn Röntgen verziehen hat, selbst wenn er ihm persönlich verziehen haben sollte. Sowohl im Siebener- als auch im Zehner-Septar von Röntgens Radix wird zum Zeitpunkt des Unglücks u.a. Saturn einer Saturn-Pluto-Konstellation ausgelöst. Und im Transit steht Pluto als Pluto-Mars-Sonne-Merkur genau auf seiner IC-MC-Achse.

22. Siebener-Septar des Radix von W.C. Röntgen, gültig z.Zt. des Zugunglücks von Eschede (03.06.1998):
Auslösungen im Direktüberlauf von Saturn (-Pluto) im Fügungsrhythmus und von Mond (-Mars-Merkur-Jupiter) im Phänomensrhythmus

Die verneinte und verdrängte Bestimmung erreicht als Pluto-Saturn die Ereigniswerdung. Im Siebener-Septar verläuft die Pluto-Saturn-Opposition von 8 nach 2 – das Verdrängte der Bestimmung trifft als Folge der Verletzung der Grenze der Gestalt die Herde. In der Mond (-Mars-Merkur) – Auslösung finden wir den lebensfeindlichen Mars in 4 aus Röntgens Radix nun mit Mars in 5 wieder. In Mars-Merkur, der an der Auslösung des Mondes hängt, besteht auch ein Hinweis auf das Zugunglück.

16. Zehner-Septar des Radix von W.C. Röntgen, gültig z.Zt. des Zugunglücks von Eschede (03.06.1998):
Auslösung von Saturn (-Pluto-Mondknoten-Venus) im Fügungsrhythmus über Steinbock

Im Zehner-Septar fällt Pluto-Saturn in das 12. und 5. Haus. Die verneinte Bestimmung hebt aus dem Unbewußten aller heraus in der Begegnung mit dem Tod (Mk-Sa), bzw. mit der verneinten Bestimmung im 5. Haus das kollektivierte (Ve-Pl) Leben auf.

Transite auf das Radix von W.C. Röntgen am Tag des Zugunglücks von Eschede (03.06.1998)

Die Transite geben erneut einen Hinweis auf das Zugunglück. Mars-Pluto-Sonne entspricht der Lebensfeindlichkeit der Röntgenstrahlen, die wir aus Röntgens Radix in Form des Sonne-Mars kennen, der sich auf das 4. Haus bezieht. Auch hier also die Doppelung des Themas sowohl im Siebener- als auch im Zehner-Septar. Hier erreicht Pluto nun das Leben des 4. Hauses. Mit Mars-Pluto wird dieser Zug mit seinen unglücklichen Reisenden zur schicksalhaften Erscheinung der ausgeschlossenen Gestalt des Lebens. Die Katastrophe ist der tragische Nachvollzug von aufgehobenem Dasein im Kollektiv. Mars-Merkur entspricht dabei dem Zugunglück, das regelmäßig die Konstellationen Mars-Merkur oder die Diagonale Mars-Saturn, bzw. die Sperre Merkur-Saturn als Ereignis manifestiert. Dahinter steht natürlich das Problem Saturn-Neptun, die Opferung des Ursprungs, der Herausfall des Uranus in die funktionale Erscheinung, womit sich der Kreis schließt und wir wieder bei der Strahlung des Uranus angelangt sind.

Die derzeitigen Traniste zum Zugunglück von Eschede:

Die beim Schreiben effektive Mars-Saturn-Konjunktion hat nach einer Entgleisung im Bahnhofsbereich von Köln am 9. Juli 2008 erfolgreich die deutschen ICE-Züge in der Werkstatt gehalten! Der gestoppte Mars! Ich zitiere aus einem Artikel der „Welt“: „Der in Köln entgleiste ICE ist nach Einschätzung des Eisenbahnbundesamtes knapp einer Katastrophe wie in Eschede entgangen. Dass die Passagiere des Unglückszuges nur mit einer Panne im Kölner Hauptbahnhof einliefen, war ihr Glück und nach Einschätzung der Behörde reiner Zufall. Glücklicherweise habe sich der Unfall bei Schrittgeschwindigkeit ereignet, schrieb die Behörde in einem Bescheid an die Bahn. Wäre Dasselbe bei einer möglichen Streckengeschwindigkeit von bis zu 300 Stundenkilometern passiert, „hätte sich mit nicht unerheblicher Wahrscheinlichkeit eine Katastrophe wie zum Beispiel in Eschede ereignen können“.“

Der Stop der ICEs unter Mars-Saturn hatte mich dazu veranlaßt, einen Blick auf das Ereignishoroskop von Eschede zu werfen. Die genaue Mars-Saturn-Konjunktion des 9.Juli 2008 steht exakt auf dem Mondknoten des Ereignisses von Eschede! Mars-Saturn steht im Transit also auf eben jenem Mondknoten des Unglücks, der seinerseits die bewußte Mars-Pluto-Opposition des Unglücks im Quadrat aspektierte. Genau waren bei der Zugkatastrophe wirksam: Mars-Pluto, Mars-Sonne und als Bezüge zu Eisenbahnunglücken Mars-Merkur, Merkur-Saturn und durch Übertragung Mars-Saturn. Die Erinnerung und Verbindung (Mondknoten!) ist also durchaus nicht zufällig sondern „gewollt“ im Sinne eines rhythmischen Auftauchens der Inhalte von Eschede und Wilhelm Conrad Röntgen. Mars-Saturn findet sich zwar nicht in Röntgens Geburtsbild, wohl aber bei der Entdeckung der Röntgenstrahlen ganz dominant an die Sonne-Uranus-Konjunktion angeschlossen, die wir ihrerseits aus Röntgens Radix kennen, ebenso wie Mars-Merkur, dem wohl die Benennung eines Zuges nach seiner Person zugeschrieben werden darf.

Transite zu Röntgens Radix:

Bei näherem Hinsehen fällt ein weiterer Zeitfaktor der Gegenwart auf: Gerade jetzt transitiert Mars als kleinerer Zeiger über den Aszendenten von Wilhelm Conrad Röntgen, während der größere Zeiger Neptun ist, der eine Wiederkehr vollendet hat und nun in scheinbarer Rückläufigkeit stationär auf Röntgens Neptun steht! Die Gestalt der Zeit kehrt rhythmisch wieder und ruft Inhalte in die Gegenwart.

Der aktuelle Mars-Saturn erinnert also an Eschede und Röntgen und warnt mit dem Uranunfall in der Anlage von Tricastin, jenem Vorfall, der Ausgangspunkt dieser Artikelserie ist. Warnt wovor? Vor der Durchsetzung von Gestaltlosigkeit!

Röntgen, Mme. Curie und 15 Skorpion

Es gibt einen Zusammenhang, den ich nicht unerwähnt lassen möchte.

Das Sonne-am-MC-Horoskop der Entdeckung der Röntgenstrahlen weist verblüffende Zusammenhänge mit dem Geburtsbild von Marie Curie auf. Zunächst stimmt der Aszendentengrad von 12 Steinbock genau überein. Vielleicht ist die Zeit bei Mme. Curie allerdings auch eine gerundete, trotzdem bemerkenswert.

Marie Curie, geb. 7.11.1867, 12:00h LMT in Warschau, Polen

Vollkommen sicher ist jedoch die exakte Übereinstimmung zwischen dem MC der Entdeckung und ihrem Sonnenstand auf 15 Skorpion. Dies gibt die simple Tatsache wieder, daß Marie Curie praktisch an einem Jahrestag der Entdeckung der Röntgenstrahlen geboren wurde. So etwas verpflichtet…

Nun fügt es sich, daß Fermis Mars-Venus-Konjunktion ebenfalls auf diesem Grad von 15 Skorpion liegt. Wir erinnern uns, dies war die Verbunddurchführung des Skorpions in seinem Radix, die Kernspaltung, in der die unformierte richtungslose Mars-Energie die innersten Bindekräfte der materiellen Figuration durch Neutronenbeschuss auseinander schlägt. Dieser Spalt-Virus der Mars-Venus-Konjunktion im Skorpion ist übrigens auch im Radix von Marie Curie präsent. Sie zeigt darüber hinaus auch den Aspekt des zugrunde liegenden Problems: Neptun-Uranus. Wie schon erwähnt, vermute ich in Neptun-Uranus eine der Hauptkonstellationen für Radioaktivität, ein Begriff, den Marie Curie immerhin geprägt hat, und an dessen realem Pendant sie auch verstorben ist. An ihrem Uranus-Neptun hängt nämlich noch der Mond und bezieht die fehlende Ursprungswerdung und den Einbruch des Zeitlosen auf ihr Leben.

Siehe auch die Fortsetzung:
VON RÖNTGEN BIS HIROSHIMA 4. Teil – JUPITER-NEPTUN: ESOTERIK UND NATURWISSENSCHAFT